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Reading Group with Aidan Riebensahm: Two “He Blew His Brains Out through the Trumpet”: Buddy Bolden and the Impossible Sound of Madness
Juli 20, 2022 @ 6:00 pm - 20 Uhr CEST
La Marr Jurelle Bruce: Wie man verrückt wird, ohne den Verstand zu verlieren
"Halt dich fest. Der Weg, verrückt zu werden, ohne den Verstand zu verlieren, ist manchmal widerspenstig." So beginnt La Marr Jurelle Bruces eindringliche Provokation und ergreifende Meditation über den Wahnsinn in der radikalen schwarzen Kunst. Bruce theoretisiert vier sich überschneidende Bedeutungen von Wahnsinn: die gelebte Erfahrung eines unbändigen Geistes, die psychiatrische Kategorie der schweren Geisteskrankheit, den auch als "Wut" bekannten emotionalen Zustand und jede drastische Abweichung von psychosozialen Normen. Mit Sorgfalt und Verve erforscht er das Verrückte in der Literatur von Amiri Baraka, Gayl Jones und Ntozake Shange, in den Jazz-Repertoires von Buddy Bolden, Sun Ra und Charles Mingus, in den komödiantischen Darbietungen von Richard Pryor und Dave Chappelle, in der Protestmusik von Nina Simone, Lauryn Hill und Kendrick Lamar und darüber hinaus. Diese Künstler aktivieren den Wahnsinn als Inhalt, Form, Ästhetik, Strategie, Philosophie und Energie in einer beständigen schwarzen radikalen Tradition. Bruce reiht sich in diese Tradition ein und mobilisiert eine Reihe von Interpretationspraktiken, affektiven Dispositionen, politischen Prinzipien und existenziellen Orientierungen, die er als "verrückte Methodologie" bezeichnet. Letztlich ist How to Go Mad without Losing Your Mind sowohl eine Studie als auch ein Akt des kritischen, ethischen, radikalen Wahnsinns. In dieser (meist) zweiwöchentlich stattfindenden Lesegruppe werden wir uns kritisch mit La Marr Jurelle Bruce' How to Go Mad without Losing Your Mind auseinandersetzen und es studieren. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, ihre eigene Praxis in die Gespräche über Wahnsinn und schwarze radikale Kreativität einzubringen. Die Sitzungen werden von Aidan Riebensahm geleitet.
Aidan Riebensahm arbeitet als transdisziplinäre Künstlerin, unabhängige Wissenschaftlerin und Moderatorin. Aidan Riebensahms Praxis verbindet performative, literarische und pädagogische Ansätze, um einer schwarzen, queeren und neurodiversen Gegenerzählung Ausdruck zu verleihen, die von ihrem körperlichen Archiv erzählt. Aidan Riebensahm hat am Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation der Universität Hildesheim studiert und einen Bachelor- und Masterabschluss mit dem Schwerpunkt Theater erworben.